Sich unter Mitgliedern der Bewegung unterstützen

Arbeitsgruppe, die das Thema der Entwicklung der Bewegung ATD Vierte Welt in der Schweiz anlässlich des nationalen Koordinationstages vom 11. November 2023 in Treyvaux behandelt. © ATD Vierte Welt

Am 11. November 2023 hat unser nationales Zentrum in Treyvaux rund 40 AktivistInnen, Verbündete und ständige VolontärInnen von ATD Vierte Welt anlässlich eines nationalen Koordinationstages empfangen. Ein solcher Tag ist ein starker Moment des Austauschs und der Weiterbildung, der es der Bewegung ermöglicht, an ihren Herausforderungen und Orientierungen zu arbeiten. Diesmal ging es um die Aktionen von ATD Vierte Welt in der Schweiz, die Arbeitsweise der nationalen Delegation, die Folgemassnahmen zum Projekt „Armut – Identität – Gesellschaft“ und insbesondere um die Dynamiken, die wir zwischen den lokalen Gruppen, den Sektoren und der nationalen Delegation entwickeln wollen. Der folgende Artikel befasst sich mit dem letztgenannten Punkt.

Basel, Genf und Rorschach, unsere drei „Sektoren“, arbeiten untereinander und mit dem nationalen Zentrum zusammen. Es findet ein reger Austausch statt – aber es könnte noch mehr sein! Dadurch werden unser Engagement, unsere gegenseitige Unterstützung und das wichtige Gefühl, Teil eines Teams zu sein, gestärkt. Dies ist in den lokalen Gruppen weniger der Fall, da sie kleiner und „isolierter“ sind. Diese Isolation bietet eine gewisse Freiheit, wird aber vor allem als Herausforderung wahrgenommen, um Aktionen zu entwickeln, sie zu lenken, in einer Ko-Konstruktion und einer Dynamik mit anderen Mitgliedern der Bewegung zu sein.

Aus dieser Feststellung ergeben sich viele Fragen. Wie können wir die lokalen Gruppen unterstützen? Wie kann man den lokalen Gruppen ermöglichen, sich auszudrücken und besser gehört zu werden? Wie kann auf lokaler Ebene Raum für die Arbeit mit den am stärksten isolierten Familien geschaffen werden? Wie können neue Familien, die in Armut leben, erreicht werden, wenn die lokale Gruppe nur wenige Aktionen anbieten kann? Durch die Volksuniversitäten Vierte Welt, die Strassenbibliothek und den 17. Oktober, den Welttag zur Überwindung der Armut, natürlich, aber was sonst?

Es wurden mehrere Möglichkeiten in drei Hauptrichtungen diskutiert. Bei den lokalen Gruppen:

  • Sie sollten sich regelmässiger treffen.
  • Sie sollten sich häufiger mit den TrägerInnen von Aktionen (Volksuniversität, Tapori, Projekt „Armut – Identität – Gesellschaft“ usw.) treffen.
  • Die Ausbildung der Mitglieder der Bewegung verstärken, insbesondere derjenigen, die am meisten isoliert sind, und sie dazu bringen, sich zu treffen und auszutauschen.
  • Nicht zögern, AktivistInnen direkt zu kontaktieren – per Telefon statt per E-Mail oder Brief.

Bei den am stärksten isolierten Familien:

  • Unter den am stärksten isolierten Personen, für die Familienferien, die das nationale Zentrum in Treyvaux anbietet, werden.
  • Mehr isolierte Familien zum Sommerfest in Treyvaux einladen.

Bei den Verbündeten der Bewegung:

  • Die Unterstützung für Verbündete ausbauen. Zum Beispiel durch Unterstützung bei der Gründung und Leitung einer lokalen Volksuniversität.
  • Das Wissen der Verbündeten über ATD Vierte Welt (Geschichte, Funktionsweise, Aktionen) erweitern.
  • Mehr Verbündete auf die Ergebnisse und Ansätze für Veränderungen sensibilisieren, die im Bericht Beziehungen zwischen Institutionen, Gesellschaft und Menschen in Armut in der Schweiz: Eine Gewalterfahrung, die weitergeht beschrieben sind, der 2023 im Rahmen des Forschungsprojekts „Armut – Identität – Gesellschaft“ veröffentlicht wurde.
  • Eine „Toolbox“, die mögliche Aktionen und Wege beschreibt, erstellen und mit Verbündeten teilen.

Diese Ansätze sind nicht erschöpfend. Sie sollen uns in den kommenden Monaten und Jahren inspirieren.

Schliesslich wurde auch unsere Website www.atd.ch als ein Instrument erwähnt, das allen zur Verfügung steht – zur Information und Weiterbildung.

Beiträge gesammelt und in Form gebracht von Perry Proellochs, Redakteur