Treffen mit der Nationalratspräsidentin

Treffen mit der Nationalratspräsidentin im Bundeshaus

Am 17. Oktober, Welttag zur Überwindung der Armut und zu 30 Jahren Kinderrechtskonvention schenkte eine Kinderdelegation der Nationalratspräsidentin Frau Marina Carobbio einen „Lebensbaum“. 

Von klein auf haben mich Bäume fasziniert, Bäume mit ihren Früchten. Am Mittagstisch weihte uns jeweils unser Vater mit seinen Geschichten noch in einen ganz anderen Baum ein, nämlich den „Stamm-Baum“. Deshalb war ich sehr berührt, als ich sah wie die Kinder unserer Delegation am 17. Oktober der Präsidentin des Nationalrats einen wunderbar gestalteten Baum mitbrachten, ihren Lebensbaum voller Farben und voller Hoffnung. Er liess aber auch feine, zerbrechliche Äste erraten, Äste, die ihren Weg ins Licht mehr als andere suchen müssen. Eine tiefe Verbindung liegt zwischen dem Wachsen der Wälder, Pflanzen und Schmetterlinge und dem Wachsen oder Verkümmern von Menschen. Nelly Schenker drückte dies früher oft mit ihren Bildern von verwelkten Blumen aus: „Die Frage ist immer, wie man jede Blume und jeden Menschen umhegt und umsorgt.“

In Bern war die Nationalratspräsidentin vom aufgefächerten Lebensbaum der 27 Kinder aus der ganzen Schweiz sichtlich berührt. Sie sagte nachher, er sei das schönste Geschenk, das sie in ihrem Präsidialjahr erhalten habe. Mich hat beeindruckt, wie ernst die jungen Botschafter diese Begegnung nahmen. Ein Teil der Kinder war vorher im Zug noch sehr aufgeregt gewesen. Doch nach der grossen Spannung kam die grosse Erleichterung. Ja, es war ein guter Moment in Bern, ein echter Austausch dort oben unter der Kuppel des Bundeshauses.

Noldi Christen

Einige „Früchte“ des Lebensbaums der Kinder finden Sie auch auf dieser Seite. 

Frau Carobbio antwortet

„Ihr habt gefragt, was ich nun tun werde. Ich werde auch weiterhin die Ungerechtigkeiten und Schwierigkeiten, mit denen ihr zu kämpfen habt, bekanntmachen und mich für die Bekämpfung der Armut in der Schweiz und in der Welt einsetzen. Aber ich will das zusammen mit euch tun, mit euren Eltern, mit den Lehrkräften und den Mitarbeitenden der Bewegung ATD Vierte Welt. Mein Vorschlag wäre, dass wir uns schreiben und dass ihr nicht nur mit mir, sondern auch mit andern Vertretern der Politik Kontakt aufnehmt und sie einlädt, euch zu treffen. Denn es gilt wirklich zu verstehen, was Armut bedeutet. Und gerade Menschen, die wie ich in der Politik sind, müssen wirklich zuhören, euch zuhören. Danke, dass ihr gekommen seid!“