Am 21. September gibt es in unserem Lokal in Rorschach (Ostschweiz) eine Ausstellung mit Animation. Es geht darum etwas nachzuholen, was anfangs Juni buchstäblich ins Wasser gefallen ist (siehe Flyer unten)

Vom 29. Mai bis 9. Juni hat in der Ostschweiz wieder die Aktion «Kunst auf der Strasse» stattgefunden. Das Wetter hat nicht so ganz mitgespielt und die Künstler konnten häufig nicht an den geplanten Orten im öffentlichen Raum arbeiten. Die Ausstellung zeigt einige ihre Werke. Hier ein kurzer Einblick zu dem, was sie erlebt haben:

Das Wetter mit viel Regen erschwert das künstlerische Schaffen auf der Strasse. Doch dies hindert die anwesenden Künstler nicht, sich an den vorgesehen Orten zu treffen.

Am 29. Mai nachmittags an der Mühletobelstrasse hat François Jomini aus der französischen Schweiz in einigen Minuten ein Porträt skizziert. Urs Kehl aus Rorschach malte in einer Stunde eines der umliegenden Häuser. Guendouz Bensidhoum aus Frankreich begann ein Projekt, das zum Ziel hat, die Stadt Rorschach in drei Panels auf der Leinwand festzuhalten, vom Bodensee Richtung Stadtzentrum bis hinauf zum Rorschacherberg.

Am folgenden Tag trafen sich die Künstler beim Zelt-Werk am Seeufer Rorschacher Hafen. Noldi Christen aus dem Kanton Freiburg mit seinem Manuskript und Gabriela Feldhaus aus Flawil mit einer farbigen Patchwork-Arbeit gesellten sich zu ihnen. Auch Roger und Esther Locher aus Urnäsch, Appenzellerland, haben ein paar Stunden mit den Künstlern verbracht.

Wir mussten die Zeit des künstlerischen Schaffens verkürzen, da es kontinuierlich regnete.

Florent Bambara aus Burkina Faso, verantwortlich für die Treffen im Schweizer Zentrum von ATD Vierte Welt in Treyvaux hat heute mit einer Holzskulptur begonnen. Auf dem Bild arbeitet er am Hafen im Innern eines Minibusses.

Urs spürt einen grossen Frieden im Team, eine gute Atmosphäre. Dieser Friede ist unter den anwesenden Künstlern spürbar. Er wird sich auch bewusst, dass in Rorschach eine ganze Reihe von Personen den Sinn dieser Animation ‘Kunst auf der Strasse’ und die Botschaft der Bewegung zu verstehen beginnen.

Auch Guendouz spürt, dass dieses Umfeld allen ermöglicht, mit viel Vertrauen zu arbeiten und neue Beziehungen mit Menschen einzugehen. Seit vier Jahren kommt er, und jedes Jahr vertiefen sich die Beziehungen im Vertrauen.

Florent bemerkt, dass die Bewegung mit all dem, was im Team gelebt wird, gut in der Ostschweiz integriert ist. Rorschach ist weit weg von Treyvaux, aber die Originalität dieses Teams mit den Künstlern, die sich in der Ostschweiz im Vertrauen zusammenfinden und die Möglichkeit haben, ihr künstlerisches Schaffen weiterzuführen, sollte anerkannt werden.

Für François sind die Momente wichtig, wo wir uns Zeit genommen haben z.B. am Tag der Nachbarschaft, mit ganz unterschiedlichen Menschen beim Frühstück am Morgen  oder beim Apero am Abend. Dies sind gute Gelegenheiten, andere zu treffen und Wege zu finden, um zusammenzuarbeiten.

«Auf jeden Fall inspiriert mich diese Zeit und gibt mir Lust, wieder mit dem anzufangen, was ich früher immer getan habe und seit langem vernachlässige. Seit ich hier bin, gelingt es mir jeden Tag, etwas zu produzieren oder eine Skizze oder was auch immer zu beginnen… Ich bin sehr glücklich, dass ich diesen Moment erleben darf.»

Mia findet, dass es eine gute Gelegenheit ist, sich mit ATD und anderen Künstlern aus dem Ort zu treffen, um zu kreieren und neue Leute kennenzulernen.

«Ich mag Begegnungen zwischen Menschen, und es gefällt mir, wenn ich es schaffe, einen solchen Moment zu erleben.»