17. Oktober 2022: Starke Worte und Bilder

Basel, Winterthur, Rorschach, Bulle, La Chaux-de-Fonds, Freiburg, Genf, Biel, Renens sind Orte, wo am 17. Oktober der Welttag zur Überwindung der Armut begangen wurde. Armutsbetroffene Menschen konnten da über verschiedene Aspekte ihrer Erfahrung mit Armut reden – ihre Worte wurden gehört und im Dialog mit dem Publikum aufgenommen. Einerseits wollen wir hervorheben, dass ATD Vierte Welt sich an den meisten dieser Orte mit anderen Organisationen1 zusammengeschlossen hat, um diese Veranstaltung zu tragen. Und andererseits dass lokale Fernseh- und Radiostationen2 das Thema dieses besonderen Tages aufgegriffen haben. Vielen Dank an all diese Organisationen und Medien.

„Diskriminierung“, „Ausgrenzung“, „Angst“, „Stigmatisierung“, „Scham“ – jene, die wir selber spüren und jene, die uns zugeschrieben wird um uns zu erniedrigen. Diese Ausdrücke und viele weitere kamen in den Äusserungen jener vor, die das Wort ergriffen um auf die Armut und ihre Folgen aufmerksam zu machen.

Wie in einem Käfig

So hoben in Bulle Mitglieder des Cafés solidarité Pouvoir d’agir en Gruyère hervor, „[…] dass man sich wie in einem Käfig fühlen kann, wenn man in Armut oder Prekarität lebt, oder wenn man Ausländer ist und unsere Haut anders ist. Die Gitterstäbe heissen Unterwerfung, Ohnmacht, Vorurteile, Scham, Misstrauen, Erschöpfung. Wir haben Rechte, aber entweder kennen wir sie nicht oder wir haben Angst sie einzufordern. Wir haben Angst, dass etwas auf uns zurückfällt, das uns noch länger in der Prekarität verbleiben lässt. Die Angst hindert uns daran, Entscheide zu fällen. Eine von uns erzählte: „Eines Tages wollte ich von meiner Betreuerin meine Rechte einfordern, doch die meinte bloss, Rechte und Gesetze seien eine Frage der Interpretation““.

Die Menschen berühren und sie für unsere Anliegen gewinnen

Eindrückliche Worte haben wir mit Passantinnen und Passanten auf der Strasse geteilt. Diese haben sie aufgenommen und darauf reagiert. In Basel hat eine Frau beschrieben, wie die Armut ihr gesamtes Leben beeinflusst hat. Eine andere Frau hat betont, dass ATD Vierte Welt den Kampf gegen Armut und Ausgrenzung fortführen muss, indem es sich für eine gerechtere Gesellschaft einsetzt. In Winterthur zeigte sich ein kubanischer Priester, der aus seinem Land geflohen ist, tief beeindruckt von den Geschichten, die er zu hören bekam. „Dieser Kampf gegen die Armut, den so viele Menschen in der Schweiz führen, gibt mir Mut für mich und meine Landsleute.“EbTeleBielingueenfalls in Winterthur stellte der Verein Vorurteils Orakel eine Holzstruktur auf, auf der die PassantInnen die Vorurteile, die ihnen zum Thema Armut einfallen, aufschreiben könnten – diese Vorurteile wurden zum Abschluss des Welttages zur Überwindung der Armut verbrannt.

Worte zusammengefasst und bearbeitet von Perry Proellochs, Redaktor ATD Vierte Welt

Übersetzung von Theres Baertschi

  1. La Pastorale des Milieux ouverts und la Caravane Sans Frontières in Genf, l’Association des Familles du Quart Monde und l’association Femmes Solidaires Sans Frontières inRenens, Café solidarité Pouvoir d’agir en Gruyère und l’Unité Pastorale Notre Dame de Compassionin Bulle, Treffpunkt Vogelsang, Vorurteils Orakel und youngCaritas in Winterthur, die Sozialküche EKIR – manger ensemble – undl’Association pour la Défense des Chômeurs in La Chaux-de-Fonds.
  2. La Radio Sans Chaîne in Genf, la Radio Stadtfilter in Winterthur, Canal Alpha in La Chaux-de-Fonds und TeleBielingue in Biel.

Die Dezemberausgabe 2022 unserer Zeitung Informationen ATD Vieret Welt wird dem 17. Oktober einen Artikel widmen. Im Folgenden finden Sie Links zum Poster vom 17. Oktober 2022, zur Pressemitteilung, zum Pressedossier, zu Fernseh- und Radiosendungen, die anlässlich dieses Tages produziert wurden, sowie zu Fotos.

Poster vom 17. Oktober 2022

Medienmitteilung zum 17. Oktober 2022

Mediendossier zum 17. Oktober 2022

Telebielingue (Biel)
Canal Alpha (La Chaux-de-Fonds)
Radio Stadtfilter (Winterthur)
Forum Pfarrblatt (Zürich)